Jetzt kommt’s: Cyber-Versicherungen! Wie jetzt? Echt jetzt? Bei Maloney würde es nun definitiv heissen «Die Welt ist aus den Fugen».
Aber mal von vorne: In jüngster Zeit häufen sich die Fälle von Cyber-Angriffen. Erst im Juni hat der Erpressungstrojaner
«Wanna Cry» global zahlreiche Unternehmen lahmgelegt. Die Erpresser forderten für die Wiederherstellung der Systeme Geld in Form von Bitcoins.
Was tun bei einem Hacker Angriff? Privat oder Geschäftlich? Wenn Fotos im Netz landen? Die Kreditkartendaten gestohlen werden? Die Geschäftssysteme verschlüsselt werden?
Die Angst vor Cyberattacken ist da. Gemäss der
Allianz Suisse gehören Cyber-Attacken sogar zu den grössten drei Gefahren für Unternehmen. Bereits 40% der Schweizer KMU haben schon einmal einen Cyber-Angriff erlebt. Im Schnitt geht es
180 Tage, bis ein solcher erkannt wird.
Und genau diese Entwicklung stellt für Versicherungen einen wichtigen Markt dar: Für diese Art von Schaden gibt es nämlich neu Versicherungsprodukte für Privat- und Geschäftskunden, welche Unterstützung bei Cyber-Kriminalität anbieten. So werden z.B. durch die Cyber Risk Versicherung Betriebsunterbrüche, Reputationsschäden oder die Datenwiederherstellung gedeckt.
Es stellt sich jedoch die Frage, ob diese Versicherungsleistung nicht nur reine Geldverschwendung ist?
Cyber-Versicherung für Privatkunden
Die Meinungen der Experten sind geteilt. Bei
Privatpersonen ist der Fakt, dass die Schweizer Gesellschaft überversichert ist, bekannt. Doch die stetige "Verdigitalisierung" wirft neue Fragen der Sicherheit auf. Ein unerwünschtes privates Foto im Netz kann verheerende Folgen nach sich ziehen und eine entsprechende Versicherung kann die Lösung solcher Probleme für Privatpersonen sein. Ein
SRF-Interview mit Versicherungs-Experte Stefan Thurnheer ist allerdings ernüchternd. Er meint, dass der Nutzen von Cyber-Versicherungen beschränkt ist. Viel besser und wirkungsvoller sei es, einen sorgfältigen Umgang mit Daten zu haben, um das Risiko von Cyber-Kriminalität zu minimieren. Dazu empfiehlt er, Sicherheitskopien von Daten zu machen und Kreditinformationen vorsichtig aufzubewahren. Auch Comparis-Experte Frick teilt diese Meinung.
Wichtig scheint die Sensibilisierung im Umgang mit digitalen Medien und ein vorsichtiger Umgang damit. Sollte man sich doch für eine Versicherung entscheiden, ist es wichtig, das Kleingedruckte wie Leistungsausschlüssen oder Begrenzungen mitzulesen.
Cyber-Versicherung für Geschäftskunden
Für Unternehmen gewinnen die Cyber-Versicherungen immer mehr an Bedeutung. Für
Lucas Will, Leiter Cyber Risk Practise, sind Versicherungen für Unternehmen unerlässlich. Eine Cyber-Deckung zum Computer gehört genauso dazu wie eine Haftpflichtversicherung zum Auto.
💬 Was meinst du? Würdest du eine Versicherung abschliessen?
Bis bald,
Simon & Ima