Samstag, 9. Dezember 2017

Digitale Weihnachten?

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Heiligabend ist mir heilig. Klassisch, traditionell und ohne viel Schnickschnack. Es bedeutet mir viel, Zeit mit meiner Familie zu verbringen, gemeinsam den Tannenbaum zu kaufen, zu schmücken und einen schönen, gemeinsamen Abend zu verbringen. Ohne Smartphone, ohne Laptop. Offline.

Nun möchte ich mich gedanklich auf die Reise machen um herauszufinden, wie Heiligabend unter vollem Einfluss der digitalen Transformation und der Sharing Economy aussehen könnte. Mein gedankliches Ziel ist es, so wenig wie möglich Dinge selber zu machen, geschweige denn, das Haus bei dieser Kälte verlassen zu müssen ;-).
Annahme: Uneingeschränkter Lieferservice am 24.12.

Geweckt werde ich von meinem Schlafphasenwecker. Dieser ermittelt den passenden Weckzeitpunkt zwischen meinen Schlafphasen und weckt mit dadurch nicht aus dem Tiefschlaf. Ich wache dank dem Wecker erholt auf und schaue als erstes auf mein Smartphone. 5 neue Nachrichten. Darunter ein Weihnachtsvideo mit sprechenden Tannenbäumen. Guten Morgen Welt.



Spätestens unter der Dusche werde ich vom «fancy» Duschkopf geweckt, welcher je nach Wassertemperatur die Farbe wechselt. Nach der Dusche setze ich meine Brille aus dem 3D-Drucker auf und bin ready für meine digitale Weihnachten.

Kaum angezogen klingelt es bereits an der Tür und LeShop bringt mir meine Frühstückszutaten: Brot, Organgensaft, Eier, Früchte, Käse. Toll! Der Tag kann beginnen. Während des Frühstücks sende ich via App «Sprechender Santa» last minute Weihnachtsgrüsse an meine Freunde. Den sprechenden Tannenbäumen von heute Vormittag kann man ja getrost mit sprechenden Chläusen ein bisschen Konkurrenz machen. Social Xmas eben!

Und wieder klingelt es an der Tür: Endlich! Mein traumbaum wird geliefert – ein gemieteter Weihnachtsbaum für die Festtage, welcher geliefert und auch wieder abgeholt wird. Und das Gute daran: Er (über)lebt und wird nach Weihnachten im Freien wieder verpflanzt. Sharing is caring.

Mein Tannenbäumli erhält nun selbstverständlich noch ein hübsches Kleid: LED-Lampen. Mit dem Lightify-System von Osram kann ich das Licht bequem über ein WiFi-Gateway per Smartphone steuern. Tschüss klassische Kerzli, hallo Smartphone & LED.

Ding-Dong. Nächste Lieferung. Via geschenkidee.ch geht die Geschenksuche stressfrei und ohne Kopfzerbrechen an einem vorbei. Geschlecht, Alter und Beziehung auf der Homepage eingeben und den Filter für einem arbeiten lassen. Da lässt sich schon was finden. Gemäss einer Statistik wird jedes 2. Geschenk bereits online gekauft. Mehr zum Thema e-commerce gibt's auf dem Blog unserer Mitstudentin.  

Auf dem Smartphone öffne ich anschliessend meine App «Adventskranz» und sehe, dass die 4. Kerze bereits automatisch entzündet wurde. Je nach dem, wie ich das Smartphone bewege, neigen sich die Flammen. Über das Mikrofon lassen sich die Kerzen wieder auspusten.  

Meine eigenen Wünsche zu Weihnachten habe ich in der App «Weihnachten 2017. Die ultimative Weihnachts-App» eingetragen und mit meiner Familie geteilt.

Die Weihnachtsgans haben wir bequem online bestellt und via Ortungsfunktion des Lieferdienstes können wir den Weg der Gans von zu Hause aus verfolgen. Während wir die Gans geniessen, laufen im Hintergrund Weihnachtsklassiker über den digitalen Musikdienst Spotify.


Merry digital X-Mas!

So, bevor dieser Text ausufert, möchte ich hier meine Gedanken zur digitalen Weihnachten beenden und freue mich nun umso mehr auf meine offline Weihnachten. Morgen wird das 2. Kerzli beim realen Adventskranz angezündet.


Wie geht es euch dabei? Wie digital darf deine Weihnachten sein?




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